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FOX

In den Jahren 1986/1987 beschloss der italienische Verlag Edifumetto, von der großen Popularität des US-Schauspielers Sylvester Stallone zu profitieren und schuf so die Serie Fox; mit einem Helden der dem Schauspieler "zum Verwechseln ähnlich" sieht.

Die Gestaltung der Innenseiten übernahm der Zeichner Germano Bonazzi, die Titelbilder Emanuele Taglietti (Jahrgang 1943).

Wer mehr über den italienischen Meister der Fumetti-Titelbilder erfahren möchte, dem sei das Buch "Sex and Horror: The Art of Emanuele Taglietti" (Korero Press) ans Herz gelegt.

Autor der Geschichten ist Giuseppe Pederiali (1937 in Modena geboren, verstorben 2013 in Mailand), der unter dem Pseudonym Rubino Ventura (2, 5) schrieb.

Taglietti und Bonazzi bedienten sich recht freizügig bei verschiedenen Film- und Bildvorlagen des Schauspielers aus Rambo, Rocky und City-Cobra.

Die Serie spielt überwiegend in den Stadtteilen von New York City. Die Hauptfigur ist Paul A. Fox, ein Fernsehjournalist, der dafür bekannt ist, Verbrechen aufzuklären. Fox wird bei seinen Abenteuern in der zwielichtigen kriminellen Unterwelt von seinen treuen Kameramännern Rick-Rick und Marlon sowie von seiner Sekretärin Elly begleitet. Sie schafft es immer wieder, die brenzlichen Aktionen ihres Chefs zu entschärfen - und das eine oder andere "Schäferstündchen" gönnt sich Fox mit ihr.

Zu den weiteren Nebenfiguren gehört die Journalistin Barbara "Baby" Barrel. Sie ist die Geliebte von Fox und alles andere als schüchtern, wenn sie eine Story wittert. Im Rahmen einer für beide Seiten vorteilhaften "Eine Hand wäscht die andere"-Vereinbarung mit dem örtlichen Polizei-Sergeanten Mulligan erhält Fox häufig Informationen über die neuesten, heißesten Fälle der Stadt.(1)

Parallel zur Serie "Fox" erschien von 1986 bis 1987 bei Edifumetto die Serie Raimbo (16/17 Ausgaben), die von Lucio Filippucci im Zeichenstil von Magnus umgesetzt wurde und sich inhaltlich ausschließlich auf den "Rambo"-Franchise konzentrierte.

Ursprünglich war die Serie "Fox" umfangreicher geplant, doch der Erfolg blieb leider aus. Ab der italienischen Nummer 8 wurden daher zwei komplette Abenteuer mit insgesamt 228 Seiten abgedruckt, um die Serie (mit Ausgabe #11) zügig abzuschließen.

Germano Bonazzi wurde am 17. Februar 1959 in Ferrara (Italien) geboren. Er besuchte das Kunstinstitut Dosso Dossi, welches er mit der künstlerischen Reifeprüfung abschloss.

Anschließend begann er ein Studium an der Akademie der Schönen Künste, welches er jedoch nicht abschloss. In den 1980er Jahren arbeitete er als freier Mitarbeiter für Werbeagenturen und begann, für Edifumetto zu zeichnen.

Er wurde bereits 1979 für die Serie Attualità nera verpflichtet und zeichnete auch einige Ausgaben der Ableger "Attualita nera extra" und "Attualita proibita". Es folgten Einzelaufträge für Serien wie "Sbarre", "Mafia", "Sport Nero", "Scandali" oder "Serie inferno".

Neben der Betreuung der Mini-Serie "Fox" gestaltete Bonazzi auch die Krimiserie 44 Magnum - eine erotisierte Version der amerikanischen Fernseh-Serie "Magnum P.I." - in der ein "Tom-Selleck-Look-alike" als Held auftritt. In den Fumetti-Comics muss "Tom Selleck" jedoch ohne seine "Sidekicks" aus der TV-Serie auskommen.

Anfang der 1990er Jahre stieg Bonazzi in die Serie Nathan Never des Sergio Bonelli Editore (Verlages) ein (Ausgabe #2), der er bis heute (mit über 50 Ausgaben) treu geblieben ist. Zuletzt arbeitete er 2024 an Ausgabe #385!

Bonazzis Zeichenstil war in den Jahren 1980 bis 1990 in den Serien "Attualità nera", "Fox" und "44 Magnum" optisch sehr skizzenhaft angelegt. Er schaffte durchaus Schauwerte, indem er Licht und Schatten stimmungsvoll einsetzte. Die Qualität der Charakterzeichnungen ist jedoch eher durchwachsen. Dies ist wohl dem hohen Produktionsdruck geschuldet. Für die "Crime noir"-Geschichten in "Fox" oder "44 Magnum" ist dieser skizzenhafte Pinselstrich jedoch stilistisch durchaus passend.

Der spanische Verlagspartner Ediciones Zinco übernahm die spanischen Übersetzungen der Serie "Fox", die 14 Ausgaben umfasste. Dabei wurden die Ausgaben 10 bis 12 mit neuen Titelbildern von Roberto Molino versehen. Man erkennt sie daran, dass kein "Stallone-Look-alike" darauf zu sehen ist.

Wie schon bei Hostess und Bionika hat Zinco die komplette Serie auf ein größeres Seitenformat (circa 24 x 17 cm) übertragen. Dabei wurden einzelne Bilder aus dem italienischen Original umgestaltet, neu arrangiert oder ganz entfernt. Die Sicht auf die Geschlechtsteile wurde mit zusätzlich eingefügten "Soundwörtern" verdeckt, also zensiert (siehe Beispiele unten). Somit sind die spanischen Ausgaben von "Fox" nur eingeschränkt zu empfehlen.

Zudem enthalten die spanischen Ausgaben eine Zweitserie "Actualidad prohibida" (von 1983), die in Italien unter dem Namen Attualità Proibita lief. Die Künstler dieser Serie waren unter anderem: Germano Bonazzi, Glauco Coretti, Bruno Marraffa, Bruno Tremulo, Salvatore Stizza und Luciano Bernasconi.
In dieser Serie wurden teilweise recht kontroverse Themen angeschnitten, wie zum Beispiel Ritualmorde, Rassismus, Exhibitionismus, Vergewaltigung oder Inzest.

Die Serie "Fox" konnte beim Leser mit der optischen Ausrichtung des "Stallone"-Charakters leider nicht punkten. Die Kriminalgeschichten stehen in dieser Serie deutlich im Vordergrund. Sie sind inhaltlich recht ansprechend und nur in wenigen Spitzen "Fumetti-typisch" brutal.
Die Sexszenen, die hier und da eingestreut sind, wirken aufgesetzt und beiläufig. Außerdem sind sie selten gut in die Handlung integriert.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Bonazzi das Mienenspiel des "Film-Stallone" übernahm und deshalb sein "Fox"-Charakter nur eine Handvoll Gesichtsausdrücke zeigt.

Die Krimigeschichten handeln von Bankräubern, Alligatoren im Abwasser, Verbrechen in Chinatown, unterirdischen Bordellen, tödlichen Sex-Partys, Menschen- und Waffenhändlern, dämonischen Sekten, falschen Zombies und "Snuff-Film"-Produzenten (Inhalt der letzten Geschichte der italienischen Serie).

Die Mischung "Sex and Crime" enthielt für die erwartungsvollen Leser wohl zu wenig "Sex", obwohl man "Fox" im Grunde dafür loben könnte, eine wirklich "erwachsene Serie" mit einer unzensierten Mischung aus realen Sexszenen und inhaltlich harten Krimigeschichten vorzulegen, wie man sie sich für den "erwachsenen Film" gewünscht hätte.


Anmerkung des Autors (Gaijinjoe):
In wenigen "Quellen" wird Luca Vannini (1961-2024) als Zeichner der Serie "Fox" genannt. Bei der Recherche und Durchsicht diverser anderer Arbeiten aus anderen Fumetti-Serien konnte ich dies für mich ausschließen, da Vannini einen eher cartoonartigen Zeichenstil hatte, der weniger skizzenhaft wirkt. Er war zudem für die "Konkurrenz" Ediperiodici (die mit dem Condor/Vogel-Symbol) tätig, unter anderem für die Serien "Corna vissute", "Hard International", "Malizia" und "Casi della vita". Sein Zeichenstil ist in der Serie Napoleon Cognac ("Il Bordello") gut zu bewundern. Später arbeitete er für die Serien "Ken Parker" (Sergio Bonelli Editore) sowie "Julia", "Diego" und "Tex (Willer)". (4)

Kurz gesagt: Luca Vannini war ein Ediperiodici-Zeichner. "Fox" sowie Germano Bonazzi waren im Team Edifumetto.
Zudem berichten drei Quellen (Tebeosfera, Comicbox.it und Guida al Fumetto Italiano) von Germano Bonazzi als Zeichner der "Fox"-Serie.

Anmerkung 2:
Als wären die Zensurmaßnahmen der spanischen Ausgaben nicht schon "schlimm" genug, konnte Edifumetto selbst bei diversen Nachdrucken diese manipulativen Eingriffe noch toppen. In der Serie "Selezione Stop" (1990) arrangierten die italienischen Layouter die Einzelbilder noch einmal komplett neu, um das angestrebte größere Seitenformat auszufüllen. Dabei wurden die einzelnen Bilder des italienischen Originals rüde beschnitten, unförmig angestückelt oder ganz entfernt. Die Geschichten wurden neu in Italienisch gelettert. Die spanischen Zensurmaßnahmen ("Soundwörter" über diversen Geschlechtsteilen) wurden jedoch nicht übernommen.


Italienische Veröffentlichungen (Auswahl)
Italian Publications (Selection):

Titel (Title) / Nummer (Number) / Datum (Date) (3):
"L'occhio del drago" #01 (06.1986); "La città segreta" #02 (07.1986); "Bersaglio umano" #03 (08.1986); "Trafficanti di morte" #04 (09.1986); "L'attentato" #05 (10.1986); "Un brillante è per sempre" #06 (11.1986); "Morti sospette" #07 (12.1986); "Sexy party col morto" + "uno scoop mancato " #08 (01.1987); "Un caso che scotta" + "?" #09 (03.1987); "La trappola" + "?" #10 (05.1987); "Il re degli zombi" + "Il malloppo scomparso"* / #11 (07.1987)

* es liegen keine Daten darüber vor, ob die Geschichte 15 in der spanischen "Fox"-Serie veröffentlicht wurde. Die spanische Serie endet mit Geschichte 14 "Il re degli zombi".

* There is no data on whether story 15 was published in the Spanish "Fox" series. The Spanish series ends with story 14 "Il re degli zombi".


Links:
Bibliografia Germano Bonazzi comicbox.it
Bibliografia Germano Bonazzi tebeosfera.com
Bibliografia Serie "Nathan Never"
Bibliografia Luca Vannini

Quellen / Sources:
(1) SEX and HORROR - The Art of Emanuele Taglietti
(2) tebeosfera.com
(3) Guida Al Fumetto Italiano
(4) comicbox.it
(5) Zero in Condotta
Lambiek

2025

FOX

In 1986/1987, the Italian publisher Edifumetto decided to capitalize on the great popularity of US actor Sylvester Stallone and created the Fox series, with a hero who looks "just like" the actor.

The inside pages were drawn by the artist Germano Bonazzi, the covers by Emanuele Taglietti (born in 1943).

If you would like to find out more about the Italian master of fumetti covers, please read the book "Sex and Horror: The Art of Emanuele Taglietti" (Korero Press).

The author of the stories is Giuseppe Pederiali (born 1937 in Modena, died 2013 in Milan), who wrote under the pseudonym Rubino Ventura (2, 5).

Taglietti and Bonazzi made generous use of the actor's various film and image templates from Rambo, Rocky and Cobra.

The series is set mainly in the districts of New York City. The main character is Paul A. Fox, a news anchor and journalist known for solving crimes. Fox is accompanied on his adventures in the shady criminal underworld by his loyal cameramen Rick-Rick and Marlon as well as his secretary Elly. She always manages to defuse the dicey actions of her boss - and Fox indulges in the one or other "little shagging session” with her.

Other supporting characters include the journalist Barbara "Baby" Barrel. She is Fox's "girlfriend" and is anything but shy when she senses a story. As part of a mutually beneficial "you scratch my back and I´ll scratch yours" arrangement with local police sergeant Mulligan, Fox frequently receives information about the latest, hottest cases in town.(1)

Alongside the "Fox" series, Edifumetto published the series Raimbo (16/17 issues) from 1986 to 1987, which was realized by artist Lucio Filippucci in the drawing style of Magnus and focused exclusively on the "Rambo" franchise in terms of content.

The "Fox" series was originally planned to be more extensive, but unfortunately it was not a success. Starting with Italian number 8, two complete adventures with a total of 228 pages were therefore printed in order to complete the series (with Issue #11) more quickly.

Germano Bonazzi was born on February 17, 1959 in Ferrara (Italy). He attended the Dosso Dossi Art Institute and graduated from it.

He then began studying at the Academy of Fine Arts, which he did not complete. In the 1980s, he worked as a freelancer for advertising agencies and began drawing for Edifumetto.

He was hired for the series Attualità nera in 1979 and also drew some issues of the spin-offs "Attualita nera extra" and "Attualita proibita". This was followed by individual stories for series such as "Sbarre", "Mafia", "Sport Nero", "Scandali" and "Serie inferno".

Alongside working on the mini-series "Fox", Bonazzi also created the crime series 44 Magnum - an eroticized version of the American television series "Magnum P.I." - in which a "Tom Selleck look-alike" appears as the hero. However, in the Fumetti-Comics, "Tom Selleck" has to manage his cases without his sidekicks from the TV series.

In the early 1990s, Bonazzi joined the Nathan Never series (issue #2) of the Sergio Bonelli Editore (publishing house), to which he has remained loyal to this day (with over 50 issues). He last worked on issue #385 (!) in 2024.

Between 1980 and 1990, Bonazzi's drawing style in the series "Attualità nera", "Fox" and "44 Magnum" was visually very "rough" and "sketchy". He certainly created eye-catching effects by using light and shadow in an atmospheric way. However, the quality of the drawings varies. This is probably due to the high production output pressure. For the "crime noir" stories in "Fox" or "44 Magnum", however, this "rough" brushstroke is stylistically quite suitable.

The Spanish publishing partner Ediciones Zinco took over the Spanish translations of the "Fox" series, which comprised 14 issues. Issues # 10 to
# 12 were provided with new covers by Roberto Molino. They can be recognized by the fact that there is no "Stallone look-alike" on them.

As with Hostess and Bionika, Zinco has transferred the entire series to a larger page format (approx. 24 x 17 cm). Individual images from the Italian original have been redesigned, rearranged or removed entirely. The view of the genitals ("in action") was obscured, i.e. censored, with additional inserted "sound words" (see examples below). The Spanish editions of "Fox" are therefore not really recommended.

The Spanish editions also contain a second series, "Actualidad prohibida" (from 1983), which ran in Italy under the name Attualità Proibita. The artists in this series included: Germano Bonazzi, Glauco Coretti, Bruno Marraffa, Bruno Tremulo, Salvatore Stizza and Luciano Bernasconi.
Some of the topics covered in this series were quite controversial, such as ritual murders, racism, exhibitionism, rape and incest.

The "Fox" series failed to win over readers with the visual focus of the "Stallone" character. The crime stories are clearly in the foreground in this series. They are quite appealing in terms of content and only a few of them are "Fumetti-typically" over the top brutal.
The sex scenes that are included here and there seem stilted and incidental. Moreover, they are rarely well integrated into the plot.
Another shortcoming is that Bonazzi has adopted Stallone's limited range of facial expressions for his "Fox" character.

The crime stories are about bank robbers, alligators in sewage, crimes in Chinatown, underground brothels, deadly sex parties, Human traffickers and arms dealers, demonic cults, fake zombies and "snuff movie"-producers (content of the last story in the Italian series).

The "sex and crime" mix probably didn't contain enough "sex" for expectant readers, although "Fox" could basically be praised for presenting a truly "adult series" with an uncensored mixture of real sex scenes and hard-hitting crime stories, as one would have wished for in the adult cinema.


Note from the author (Gaijinjoe):

A few "sources" mention Luca Vannini (1961-2024) as the artist of the "Fox" series. After researching and reviewing various works from other Fumetti series, I was able to rule this out for myself, as Vannini had a more cartoon-like drawing style that appears less sketchy or rough. He also worked for the "competition" Ediperiodici (the one with the Condor/bird symbol), including the series "Corna vissute", "Hard International", "Malizia" and "Casi della vita". His style can be admired in the series Napoleon Cognac ("Il Bordello"). He later worked for the series "Ken Parker" (Sergio Bonelli Editore) as well as "Julia", "Diego" and "Tex (Willer)". (4)

In short: Luca Vannini was an Ediperiodici artist. "Fox" and Germano Bonazzi were on the Edifumetto team.
In addition, three sources (Tebeosfera, Comicbox.it and Guida al Fumetto Italiano) report Germano Bonazzi as the illustrator of the "Fox" series.

Note 2:
As if the censorship measures in the Spanish editions weren't "bad" enough, Edifumetto was able to top these manipulative interventions in various reprints. In the "Selezione Stop" series (1990), the Italian layout artists completely rearranged the individual panels in order to fill the larger page format they were aiming for. The individual images of the Italian original were rudely cropped, shortened or removed completely. However, the Spanish censorship measures ("sound words" over various genitals) were not implemented.

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