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Oh, Wicked Wanda! - Zeichner: Ron Embleton - Autor: Frederic Mullally

Das Herrenmagazin Playboy war dafür bekannt seine freizügigen Inhalte mit anzüglichen Cartoons aufzulockern.
In den Jahren 1962 bis 1988 geschah dies unter anderem mit der Kurzgeschichten-Comic-Serie Little Annie Fanny von Will Elder und Harvey Kurtzman. Deshalb benötigte Konkurrent Penthouse ebenfalls eine erotische „Herrenwitz“—Comic-Serie. So entstand Oh, Wicked Wanda!.

Bob Guccione - Herausgeber von Penthouse - war wie Hugh Hefner - Herausgeber von Playboy - ein leidenschaftlicher Comic-/Cartoon-Fan, und so erschien ab dem Jahr 1973 bis 1980, die satirisch angelegte Comicstrip-Reihe „Oh, Wicked Wanda!“.

Bereits seit dem Jahr 1969 war die Figur „Wanda“ Bestandteil des Penthouse-Magazins; in Form diverser Textbeiträge, geschrieben von Frederic Mullally und mit einer Illustration untermalt von Brian Forbes. Brian Forbes war ein Cartoonist, der unter anderem „Connie“ für das Männermagazin Mayfair zeichnete.

Ron Embleton (6. Oktober 1930 bis 13. Februar 1988), der bereits ein erfahrener Comiczeichner zu der Zeit war, arbeitete seit Jahren erfolgreich für TV Century 21 Comic. Seine Faszination für historische Figuren und Schauplätze kam ihm bei späteren Strips wie „Wrath of the Gods“ (Boys' World, 1963) und „Johnny Frog" (Eagle, 1964) zugute, obwohl Embleton auch in zeitgenössischen Abenteuerstrips und Science Fiction Themen zu Hause war. In den 1960er Jahren arbeitete er an zahlreichen Abenteuerserien, wie „The Travels of Marco Polo“ (1964), „Men of the Jolly Roger“ (1965) oder „Rogers' Rangers“ (1970). Ab 1971 arbeitete er häufig für das IPC-Magazin World of Wonder, die für ihre Reportagen gemalte Illustrationen verwendeten. Embleton lieferte seine (foto-)realistischen Illustrationen für Dauerbrenner wie „Men of Waterloo“ (1971), „Ships of the Seven Seas“ (1971), „The Winning of the West“ (1972) und „Mutiny!“ (1972) und steuerte zudem eine Reihe von Titelbildern bei.

Frederic Mullally (25. Februar 1918 bis 7. September 2014) begann seine Karriere in den 1940er Jahren als Journalist und war zum Start von „Oh, Wicked Wanda!“ bereits ein erfolgreicher Romanautor.

Autor Frederic Mullally vertrat die Meinung, dass Männer durchaus starke weibliche Charaktere schätzen, die willensstark und unabhängig agieren und versuchte diese Thematik in seine Geschichten einzubauen. (2)

Das Artwork der Serie wirkt auf den ersten Blick antiquiert, trotzdem liegt die Qualität der Zeichnungen, auch für heutige Verhältnisse, auf hohen Niveau. Embleton kolorierte die „Wicked Wanda“-Seiten detailreich mit Aquarellfarben.

Der spanische Künstler Blas Gallego weist einen ähnlichen Zeichenstil auf und veröffentlichte Jahre später beim amerikanischen Verlag SQR (gegründet von Sal Quartuccio und Bob Keenan) Comicseiten wie „Sex throughout the Ages“, die wie eine Reminiszenz auf „Oh, Wicked Wanda!“ wirken, sowie die Serie „Dolly“ mit einem vollbusigen Hauptcharakter, der sehr an „Little Annie Fanny“ erinnert. (2)

Es ist zudem eher der Inhalt der „Oh, Wicked Wanda!“-Serie, der „schlecht gealtert“ erscheint. Die gezeichneten Witze von persiflierten Politikern und Schauspielern wirken aus der Zeit gefallen, weil ihr heutiger Bezug fehlt. Etliche Figuren sind mittlerweile vom Zeitgeschehen vergessen und werden von heutigen Lesern nicht mehr erkannt.

Die Serie illustriert die Abenteuer der rassigen Wanda von Kreesus; ein anmutiges schwarzhaariges „Vollblut-Weib“ und Erbin eines millionenschweren Vermögens. Die „eher Damen bevorzugende“ Domina lebt in einem alten „Schloss“ - so auch im Original genannt „the Schloss“ - am Zürichsee in der Schweiz und leitet eine Bank, die unter anderem Geheimnisse verwahrt, die angesehene Regierungen zu Fall bringen könnte. Zudem ist sie im Besitz einer Zeitmaschine, die sie im Laufe ihrer länderumspannenden Abenteuer auch in diverse Zeitepochen schickt, um dort für die nötige Verwirrung zu sorgen.

Der rassigen Schönheit wurde ein „Sidekick“ in Person einer 16-jährigen blonden Nymphomanin mit Namen Candyfloss (Zuckerwatte) zur Seite gestellt; ein Geschenk, das eigentlich für Wandas Vater bestimmt war und die Tochter kurzerhand für sich selbst beanspruchte.

Bei ihren Abenteuern wird Wanda zudem von ihrer Elite-Armee von „Kampf-Lesben“ unterstützt, der „Puss International Force“ oder kurz „PIF“, deren Kommandeurin General German Grrrr ist. Aussehen und Name ist eine Anspielung auf die bekannte australische Feministin Germaine Greer. Die genaue Anzahl der Rs in ihrem Nachnamen variierte von Monat zu Monat.

Der schlaue Kopf Homer Sapiens und der Neandertaler J. Hoover Grud (eine Anspielung auf den FBI-Gründer J. Edgar Hoover) sorgen für die nötige Intelligenz und Muskelkraft, um Wanda bei ihren zahlreichen Abenteuern Rückendeckung und Support zu geben. Sapiens ist ein verrückter Wissenschaftler, ehemaliger Nazi-Kollaborateur und sadistischer Masochist, der es liebt von Wanda misshandelt zu werden, egal ob zur Belohnung oder als Bestrafung; sozusagen eine „Win-Win“-Situation für Sapiens.

In den Comicstrips wurden wiederholt Karikaturen berühmter Personen, insbesondere von Politikern und Schauspielern, eingebaut. Diese zeitgeschichtliche Personen tragen in der Regel leicht verunglimpfte Namen, die jedoch erkennbar den Originalen ähneln, wie Marlon Blondo oder Henry Kissanrun. Einige Persönlichkeiten wie zum Beispiel Marlon Brando fanden sich öfters in den Wanda-Geschichten wieder; dann unter anderem als Marlon Blando oder später mit Zunahme seines Gewichts als Marlon Burpo.

Weitere Persönlichkeiten, die man in „Oh, Wicked Wanda!“ entdecken kann: Richard Nixon, Charles de Gaulle, Lyndon Johnson, Fidel Castro, Mao Zedong, Bob Hope, John Wayne, W. C. Fields, Mae West, Clark Gable, Humphrey Bogart, Marilyn Monroe, Stan Laurel, Oliver Hardy, Muhammad Ali, Salvador Dalí, Charles Bronson, Lee Marvin, Liberace, Howard Hughes, Ronald Reagan, Kirk Douglas und Rasputin. Auch fiktive Figuren wurden in die Serie integriert, wie Alfred E. Neuman vom Mad Magazine, mit Seitenhieb auf die Playboy-Konkurrenz: „Little Annie Fanny“, Walt Disneys „Sieben Zwerge“, „Mickey Mouse“, „Donald Duck“, Walt Kellys „Pogo“, George Herrimans „Krazy Kat“ und Bud Fishers „Mutt und Jeff“.

Etliche Comicseiten der Serie sind überbordend mit prominenten Charakteren gefüllt, dass diese fast wie eine Art Wimmel-(Such-)Bild erscheinen.

Die Serie „Oh, Wicked Wanda!“ wurde im Jahr 1981 durch die Comicreihe Sweet Chastity abgelöst, die Ron Embleton illustrierte und Bob Guccione persönlich als Autor betreute. Die Serie fand ihr Ende mit dem Tod von Ron Embleton im Jahr 1988.

Ein geplanter Film mit „Wicked Wanda“ wurde zwar angedacht, jedoch am Ende leider nicht realisiert.

Leider gelten etliche Original-Seiten der „Oh, Wicked Wanda!“ Reihe als verschollen und die verbliebenen werden heute für einige tausend Dollar gehandelt.


Links:
- englische Wikipediaseite Wicked Wanda
- englische Wikipediaseite Ron Embleton
- englische Wikipediaseite Frederic Mullally
- englische Wikipediaseite Blas Gallego

Quellen/Sources:
(1) Wikipedia
(2) Erotic Comics - Tim Pilcher

Oh, Wicked Wanda! - Artist: Ron Embleton - Author: Frederic Mullally

The men's magazine Playboy was known for spicing up its revealing content with lewd cartoons.
From 1962 to 1988, this was done, among other things, with the comic series Little Annie Fanny by Will Elder and Harvey Kurtzman. Therefore, competitor Penthouse also needed an erotic „adult“ comic series. That's how Oh, Wicked Wanda! was born.

Bob Guccione - publisher of Penthouse - was, like Hugh Hefner - publisher of Playboy - a passionate comic/cartoon fan, and so from the year 1973 to 1980, the satirical comic strip series "Oh, Wicked Wanda!" was published.

The character "Wanda" had been part of Penthouse magazine since 1969, in the form of various text contributions written by Frederic Mullally and illustrated by Brian Forbes. Brian Forbes was a cartoonist who, among other things, drew "Connie" for the men's magazine Mayfair.

Ron Embleton (October 6, 1930 - February 13, 1988), already an experienced comic artist at the time, worked successfully for TV Century 21 Comics for years. His fascination with historical figures and settings served him well in later strips such as Wrath of the Gods (Boys' World, 1963) and Johnny Frog (Eagle, 1964), although Embleton was also at home in contemporary adventure strips and science fiction themes. In the 1960s, he worked on numerous adventure series, such as "The Travels of Marco Polo" (1964), "Men of the Jolly Roger" (1965) and "Rogers' Rangers" (1970). From 1971 he worked frequently for the IPC magazine World of Wonder, which used painted illustrations for its reports. Embleton provided his (photo)realistic illustrations for long-running titles such as "Men of Waterloo" (1971), "Ships of the Seven Seas" (1971), "The Winning of the West" (1972), and "Mutiny!" (1972) and also contributed a number of cover illustrations.

Frederic Mullally (February 25, 1918 - September 7, 2014) began his career as a journalist in the 1940s and was already a successful novelist by the time "Oh, Wicked Wanda!" was launched.

Writer Frederic Mullally felt that men certainly appreciate strong female characters who act strong-willed and independent, and tried to incorporate this theme into his stories. (2)

The artwork of the series seems old-fashioned at first glance, but the quality of the drawings is high-class, even by today's standards. Embleton colored the "Wicked Wanda" pages in rich detail with watercolors.

The Spanish artist Blas Gallego has a similar drawing style and years later he published comic pages for the American publisher SQR (founded by Sal Quartuccio and Bob Keenan) such as "Sex throughout the Ages", which seems like a homage to "Oh, Wicked Wanda!", as well as the series "Dolly" with a busty main character, which is very reminiscent of "Little Annie Fanny". (2)

Moreover, it is rather the content of the "Oh, Wicked Wanda!" series that seems "badly aged". The drawn jokes of satirized politicians and actors seem out of time because their present-day relevance is missing. Several characters have since been forgotten by contemporary events and are no longer recognized by today's readers.

The series illustrates the adventures of the dashing Wanda von Kreesus; a graceful black-haired " full-blooded" woman and heiress to a fortune worth millions. The "rather lady-preferring" dominatrix lives in an old castle - so called in the original "the Schloss" - on Lake Zurich in Switzerland and runs a bank that, among other things, holds secrets that could bring down prestigious governments. She also owns a time machine that sends her to various eras in the course of her country-spanning adventures.

The luscious beauty has been given a "sidekick" in the form of a 16-year-old blonde nympho named Candyfloss; a gift that was actually intended for Wanda's father and which the daughter unceremoniously claimed for herself.

In her adventures, Wanda is also supported by her elite army of "combat lesbians", the "Puss International Force" or "PIF" for short, whose commander is General German Grrrr. The appearance and name is a reference to the well-known Australian feminist Germaine Greer. The exact number of Rs in her last name varied from month to month.

The smart head Homer Sapiens and the Neanderthal J. Hoover Grud (a reference to FBI founder J. Edgar Hoover) provide the necessary intelligence and muscle to back up and support Wanda in her numerous adventures. Sapiens is a mad scientist, former Nazi collaborator and sadistic masochist who loves to be abused by Wanda, whether as a reward or punishment; a "win-win" situation for Sapiens, so to speak.

The comic strips frequently incorporated caricatures of famous people, especially politicians and actors. These contemporary historical figures usually bear slightly disparaged names, but recognizably resemble the originals, such as Marlon Blondo or Henry Kissanrun. Some personalities, such as Marlon Brando, found themselves more often in the Wanda stories; as Marlon Blando or later, with the increase of his weight, as Marlon Burpo.

Other personalities to be discovered in "Oh, Wicked Wanda!" are: Richard Nixon, Charles de Gaulle, Lyndon Johnson, Fidel Castro, Mao Zedong, Bob Hope, John Wayne, W. C. Fields, Mae West, Clark Gable, Humphrey Bogart, Marilyn Monroe, Stan Laurel, Oliver Hardy, Muhammad Ali, Salvador Dalí, Charles Bronson, Lee Marvin, Liberace, Howard Hughes, Ronald Reagan, Kirk Douglas and Rasputin. Fictional characters were also incorporated into the series, such as Mad Magazine's Alfred E. Neuman, with sideswipes at Playboy's competition: "Little Annie Fanny," Walt Disney's "Seven Dwarfs," "Mickey Mouse," "Donald Duck," Walt Kelly's "Pogo," George Herriman's "Krazy Kat," and Bud Fisher's "Mutt and Jeff."

Quite a few comic pages in the series are overflowing with prominent characters that they almost function as a sort of „Where's Waldo?“ game.

The "Oh, Wicked Wanda!" series was succeeded in 1981 by the Sweet Chastity comic book series, illustrated by Ron Embleton and written by Bob Guccione himself. The series came to an end with the death of Ron Embleton in 1988.

A planned movie featuring "Wicked Wanda" was considered, but unfortunately never realized in the end.

Unfortunately, several original pages of the "Oh, Wicked Wanda!" series are considered lost and the remaining ones are traded for a few thousand dollars today.

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