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Dino Leonetti

Ein wichtiger Vertreter der italienischen Fumetti neri war, der am 3 März 1937 in Florenz geborene Zeichner Dino Leonetti.

Leonetti ist bekannt geworden durch seine erotische Comic-Schöpfung Maghella, die in Italien ab 1974 bei Publistrip/Ediperiodici und in Frankreich bei Elvifrance veröffentlicht wurden.

Leonetti begann seine Karriere beim Film und wechselte in den frühen 1960er Jahren zu den Comic. Zu Beginn arbeitete er für Serien wie zum Beispiel Mandrake oder Phantom.
Er entwickelte Fumetti-Charaktere wie Fantasm, Verola oder Demoniak und arbeitete zudem - durch das Studio Giolitti - für den britischen Comicmarkt an den englischen Serien "Dick Turpin" und "Trelawney of the Guards".

1973 entwickelte Leonetti in Zusammenarbeit mit Texter Furio Arrasich die Figur Maghella. Die Serie Menelik endete im November 1973 mit ihrer 103ten Ausgabe. Nach einigen Rechteverschiebungen zwischen Leonetti und Publistrip erblickte Anfang 1974 die Ausgabe Menelik Nr. 1 Maghella das Licht der Welt. Eine Ausgabe übrigens, die in Frankreich nicht veröffentlicht wurde. Elvifrance begann die Serie mit der Nummer 2.

Maghella lief in Frankreich von 1974 bis 1980 und endete mit Ausgabe 82. Die Serie erreichte eine große Popularität und schaffte es auf fast 80.000 Ausgaben pro Monat.

Die wunderschönen Farbcovers erledigte der talentierte Künstler Averardo Ciriello. Oftmals waren dieTitelseiten erotischer als der eigentliche Inhalt. Zudem konnte man die illustrierten Themen der Covers selten in den Geschichten wiederfinden.

Die Serie Maghella handelt von einer jungen Frau gleichen Namens, die in einer mittelalterlichen Welt "sagenhafte" Abenteuer besteht. Dabei werden etliche Märchen und Fantasy-Elemente sarkastisch verarbeitet. Die wohlproportionierte schwarzhaarige Schönheit beherrscht zudem den ein oder anderen magischen Trick und wird nicht umsonst als "piccola maga", als "kleine Hexe" bezeichnet. Auf ihren Auspruch "Porca puttana!" (die gesteigerte Version von "verdammte Scheiße" - sprich "porca miseria") trifft man in jeder Ausgabe und ist fast schon zum Markenzeichen für die Figur geworden. Der Charakter Maghella darf jedoch nicht verwechselt werden mit der ähnlich aussehenden Biancaneve.

Maghella erwacht in einem verzauberten Wald. Sie erinnert sich an ein Versprechen, das sie ihrer Mutter gab, sich zum "Monte Calvo" zu begeben. Unterwegs trifft die junge Frau auf Pollicino, mit dem sie zusammen einige Prüfungen und Abenteuer erlebt. In einer dieser Abenteuer muss Maghella einen Prinzen mit ihrem Kuss erwecken. Dumm nur, das nur eine Jungfrau diesen Kuss erfolgreich geben kann. Glücklicherweise war Pollicino so weise, zum Schutze Maghellas Jungfräulichkeit nur den "anderen Eingang" zu wählen. So der Aufgabe gewachsen, dringen beide in das Schloss des Prinzen ein und Maghella erweckt den schlafenden Prinzen mittels eines "Kusses" auf die Eichel des "kleinen Prinzen".

Auf explizite Verdrehungen bekannter Märchen trifft man bei Maghella zuhauf. Transsexuelle Oger, schwule Prinzen und lesbische Magierinnen, Monster, Zyklopen, Riesenmuscheln, verrückte Stiefel, geflügelte Penisse und weitere Fabelwesen finden in der Welt von Maghella ihren Platz - in zugleich wunderlichen wie anregenden Geschichten. Gerade die vielfältigen Anspielungen aus Märchen, Literatur und Kunst machen die Faszination von Maghella aus.

In der langen Laufzeit der Serie bis 1983 war selbige einigen Zensurmaßnahmen und zeichnerischen Qualitätsunterschieden ausgesetzt. Einzelne Szenen oder Covers wurden für die spätere französische Version entschärft oder verändert. Gerade heikle Themen wie Sex mit Tieren oder Fabelwesen war immer wieder ein Grund Inhalte zu ändern. Dabei war die Serie Maghella im Grunde recht harmlos und blieb meist nur bei verdeckten Andeutungen und "Softcore"-Szenen.

Zwischen 1988 und 1990 wurde die Serie in Frankreich in 17 Ausgaben nochmals aufgelegt und mit etlichen, deutlich expliziteren Szenen versehen. Leonetti zeichnete dabei oftmals über die Originalmanuskripte aus den 1970ern oder fertigte komplett neue Bilder an.

Leonetti hatte einen wunderbaren, akkuraten Zeichenstil; der in seiner Qualität einem Leone Frollo recht nahe kam. Ebenso wie Frollo ist Leonetti ein Bewunderer weiblicher Formen und Kurven.

Leonetti gründete sein eigenes Studio, indem Künstler wie Roberto De Angelis und Guiseppe Barbati ihre ersten Sporen verdienten, unterrichtet wurden und unter Leonettis Namen zahlreiche Aufträge abarbeiteten.
Es entstanden Geschichten für die Fumetti-Serien Terror, Mafia, Il Bordello oder Casino.
Etliche Arbeiten - wie auch Maghella - fanden ihren Weg nach Frankreich und mündeten in die von Elvifrance herausgegebenen Serien wie Les Drôlesses (mit der Serie Bionika), Les Cornards, Les Grands classiques de l'Épouvante, Incube, Les Meufs, Joyeuses Story, Orient Sexpress und Super-Terrifiant.

Dabei war die Qualität der Arbeiten die Leonettis Namen trugen recht unterschiedlich; je nachdem welcher Studiokünstler verantwortlich zeichnete. So auch in Ansätzen zu sehen in den letzteren Ausgaben von Maghella, die von Leonettis Studiomitarbeitern gestaltet und gezeichnet wurden.

Als der Markt der Taschenbuchgroßen Fumetti ihrem Ende zulief, ging Leonetti eine Kollaboration mit der Édition Videosuoni von Remo Gherardi ein. Um 1993 entstanden so etliche Geschichten für die Magazin-Reihe Pat Pong.

In den 1990ern zeichnete Leonetti etliches Material unter anderem, für die französischen Magazine Bédé Adult und Bédé X. Es entstanden Serien und Kurzgeschichten wie "Sarah Rough", "Viviane", "Patricia sexe reporter", "Domina", "Surtout pour tes yeux" und einige mehr.

Der Künstler verstarb am 24. Oktober 2006 in Rom.

Links:
- Wikipedia (ilalienisch) Dino Leonetti
- Wikipedia (ilalienisch) Maghella
- Dossier Maghella (Webarchiv, da Originalseiten nicht mehr abrufbar)

Dino Leonetti

 

An important representative of the Italian Fumetti neri was the artist Dino Leonetti, born in Florence on 3. March 1937.

 

Leonetti became famous for his erotic comic book Maghella, which was published in Italy in 1974 by Publistrip/Ediperiodici and in France by Elvifrance.

 

Leonetti began his career in the movie business and switched to comics in the early 1960s. In the beginning he worked for series like Mandrake or Phantom.

He developed Fumetti characters such as Fantasm, Verola or Demoniak and also worked on the English series "Dick Turpin" and "Trelawney of the Guards" for the British comic book market through Studio Giolitti.

 

In 1973, Leonetti developed the figure Maghella in collaboration with texter Furio Arrasich. The Menelik series ended in November 1973 with its 103rd edition. After a few shifts in rights between Leonetti and Publistrip, the Menelik No. 1 Maghella issue was launched at the beginning of 1974. An issue, by the way, which was not published in France. Elvifrance started the series with the second issue.

 

Maghella ran in France from 1974 to 1980 and ended with issue 82, a series that achieved great popularity and reached almost 80,000 issues per month.

 

The beautiful color covers were done by talented artist Averardo Ciriello. Often the title pages were more erotic than the actual content. In addition, the illustrated themes of the covers could rarely be found in the stories.

 

The series Maghella is about a young woman of the same name, who lives in a medieval world of "legendary" adventures. Many fairy tales and fantasy elements are sarcastically processed. The well-proportioned black-haired beauty also masters one or the other magical trick and is not called "piccola maga" ("little witch") for nothing. To her saying "Porca puttana!" (the enhanced version of "bloody shit" - meaning "porca miseria"- is to be found in every issue and has almost become a trademark for the character. The character Maghella should not be mistaken for the similar looking Biancaneve.

 

Maghella wakes up in an enchanted forest. She remembers a promise she made to her mother to go to "Monte Calvo". On the way, the young woman meets Pollicino, with whom she experiences some trials and adventures. In one of these adventures, Maghella must awaken a prince with her kiss. Stupid thing, only a virgin can give this kiss successfully. Luckily, Pollicino was wise enough to choose only the "other entrance" to protect Maghella's virginity. In this way, both of them are able to enter the prince's castle and Maghella awakens the sleeping prince with a "kiss" on the glans of his "little prince".

 

Explicit distortions of well-known fairy tales are often encountered at Maghella. Transsexual ogres, gay princes and lesbian magicians, monsters, cyclopses, giant shells, crazy boots, winged penises and other fabulous creatures find their place in the world of Maghella - in both wondrous and stimulating stories. Maghella's fascination is created by the manifold allusions from fairy tales, literature and art.

 

In the long runtime of the series until 1983, it was subjected to several censorship measures and differences in quality. Individual scenes or covers have been modified for the later French version. Sensitive topics such as sex with animals or mythical creatures were always a reason to change content. The series Maghella was basically quite harmless and mostly remained only with hidden hints and "softcore"scenes.

 

Between 1988 and 1990, the series was reissued in 17 editions in France and provided with several, clearly more explicit scenes. Leonetti often drew over the original manuscripts from the 1970s or made completely new pictures.

 

Leonetti had a wonderful, accurate drawing style; the quality of which came quite close to that of a Leone Frollo. Like Frollo, Leonetti is an admirer of feminine shapes and curves.

 

Leonetti founded his own studio, in which artists such as Roberto De Angelis and Guiseppe Barbati earned their first spurs, were taught and worked under Leonetti's name on numerous commissions.

Stories for the Fumetti series Terror, Mafia, Il Bordello or Casino.

Several works - like Maghella - found their way to France and led to the series published by Elvifrance such as Les Drôlesses, Les Cornards, Les Grands classiques de l' Épouvante, Incube, Les Meufs, Joyeuses Story, Orient Sexpress and Super-Terrifiant.

 

The quality of the work was very different, depending on which studio artist was responsible. This is also reflected in the last issues of Maghella, which were designed and drawn by Leonetti's studio staff.

 

When the market for paperback-size Fumetti came to an end, Leonetti entered into a collaboration with Édition Videosuoni by Remo Gherardi. Around 1993, several stories for the magazine series Pat Pong were created.

 

In the 1990s, Leonetti drew a number of material for the French magazines Bédé Adult and Bédé X. He produced series and short stories like "Sarah Rough", "Viviane", "Patricia sexe reporter", "Domina", "Surtout pour tes yeux" and some more.

 

The artist died in Rome on 24. October 2006.

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